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Urlaub unter dem Wacholder

Urlaub. Was darf es sein?

Rocky Mountains oder Segeberger Kalkberg – wahlweise mit oder ohne Indianer.

Die Azoren – mit oder ohne Hoch - oder Halbinsel Eiderstedt – mit viel oder sehr viel Wind.

Bella Roma oder arm und sexy Berlin.

Länder mit unaussprechlichen Namen oder Balkonien mit unnachahmlichem Grillgeruch von nebenan.

 

Urlaub. Darf es heute mal einer unter dem Wacholder sein? 

 

1Und Ahab sagte Isebel alles, was Elia getan hatte und wie er alle Propheten Baals mit dem Schwert umgebracht hatte. 2Da sandte Isebel einen Boten zu Elia und ließ ihm sagen: Die Götter sollen mir dies und das tun, wenn ich nicht morgen um diese Zeit dir tue, wie du diesen getan hast! 3Da fürchtete er sich, machte sich auf und lief um sein Leben und kam nach Beerscheba in Juda und ließ seinen Diener dort. 4Er aber ging hin in die Wüste eine Tagereise weit und kam und setzte sich unter einen Wacholder und wünschte sich zu sterben und sprach: Es ist genug, so nimm nun, HERR, meine Seele; ich bin nicht besser als meine Väter.

 

5Und er legte sich hin und schlief unter dem Wacholder. Und siehe, ein Engel rührte ihn an und sprach zu ihm: Steh auf und iss! 6Und er sah sich um, und siehe, zu seinen Häupten lag ein geröstetes Brot und ein Krug mit Wasser. Und als er gegessen und getrunken hatte, legte er sich wieder schlafen. 7Und der Engel des HERRN kam zum zweiten Mal wieder und rührte ihn an und sprach: Steh auf und iss! Denn du hast einen weiten Weg vor dir. 8Und er stand auf und aß und trank und ging durch die Kraft der Speise vierzig Tage und vierzig Nächte bis zum Berg Gottes, dem Horeb.

 

 Elia hatte eine Auszeit nötig. 

Er war sonst kein Zimperlicher gewesen. Prophet war er in Israel. Die Frau des Königs, Isebel mit Namen, hatte aus ihrer Heimat den Glauben an einen anderen Gott, Baal, mitgebracht. 

Und das Volk lief dem neuen Gott nach, als hätte es schon lange vergessen, welcher Gott sie damals aus der Gefangenschaft in das gelobtes Land geführt hat.

 

Elia war ein Kämpfer. Er stritt für Gott und den Glauben an ihn. Seine ganze Kraft war gefordert gewesen, als er auf dem Berg Karmel alleine vielen hunderten Priestern der Baalgottheit gegenüber stand. Welcher ist denn nun der richtige Gott? Ein Wettstreit wurde ausgetragen. Altäre wurden aufgebaut und viel gebetet. Welcher Gott wird hören?

 

Und dann fiel es

Feuer vom Himmel

Regen von den Wolken

Köpfe von den Propheten 

Schuppen von den Augen

Und schlussendlich Elia in Ungnade.

 

Isebel, die Frau des Königs Ahab lies Elia voller Zorn verfolgen, um ihn umzubringen. 

 

Elias Seelsorge

In seiner Not floh Elia in die Wüste. Wo nichts mehr ist, keine Erwartung, keine Pflicht, kein anderer.

Und dann fiel auch er. Unter den Wacholder. Er war am Ende seiner Kräfte und Hoffnungen. Ausgebrannt. Burn out. Er konnte nicht mehr und wollte am liebsten sterben.

 

Wacholder oder Ginster – seis drum. Dieser Strauch ist ein Zeichen. 

Anwesend sind: Abkühlender Schatten in aufgeheizter Umgebung.

Und: Wasser, das unsichtbar durch die Wurzeln als Kraft an der Oberfläche Blüten treibt.

 

Bewusst oder unbewusst: Elia sucht es: Schutz und Kraft.

Und dort wird Elia gefunden. Von Gott. Von seinem Engel.

 

Gottes Seelsorge

Rührt ihn dort sanft an, wo er gerade ist. Kein Zeigefinger und kein barsches Wachrütteln

Stärkt in mit dem, was wesentlich ist. Kein Honig um den Mund mit der Marke „Was bist Du nur für ein toller Hecht“. Kein Alkohol aus dem Brauhaus „Versoffen und Vergessen“. Keine neuen Aufgaben unter dem Motto „Ich muss es mir und anderen beweisen, dass ich noch kann“

Brot. Wasser. Schlaf. Gut Essen und gut schlafen – das Rezept meiner Großmutter.

 

Und der Engel kommt ein zweites Mal.

 

Gott geht den Weg mit, bis Elia wieder dort ist, wo alles beginnen kann. Bei sich.

Und dann geht er Tage und Nächte, vierzig davon – die Zahl der Wandlung – bis er bereit ist, Gott neu zu begegnen. Nicht in Feuer und Flamme, nicht im Schwert aus Stahl und Worten.

Gott wird ein Säuseln. Und Elia ein Hörender.

 

Urlaub unter dem Wacholder?

Du und ich werden ihn brauchen. Im Sommer oder sonst.

Sei Dein eigener Reisekatalog. Dein eigener Reiseführer.

Auf der Suche nach Schutz. Auf der Suche nach Kraft aus der Tiefe.

 

Beim Ärger mit Pastoren, die nicht verstehen, warum Sie hier in der Verwaltung keine eierlegende Wollmilchsau sind, die nicht alle Anfragen am besten schon gestern erledigt haben oder noch besser: schon zwei Tage vorher erahnen. 

Dann, wenn die Software wieder versagt und wie Ketchup alles auf einmal kommt, vom Chef, vom Kollegen und die Stapel auf dem Schreibtisch werden nicht weniger.

Ach ja, Privatleben gibt es ja auch noch. Wenn Du merkst, dass Dein Körper länger braucht, beim Erledigen und Erholen, wenn Du auf die Uhr schaust und denkst: Wo rennt nur die Zeit hin...

 

Der Platz unter dem Wacholder. Zeige ihn. Dem gestressten Pastor. Der ätzenden Kollegin. Und Deinem Softwareprogramm – Ruhemodus.

 

Der Platz unter dem Wacholder  Gönn ihn Dir! Trag ihn Dir ein in Deinen Kalender.

Setz Dich an die Seite von Elia. Sorge für Deine Seele. Sorge für Deinen Körper. Mach Platz in Dir.

Und sei bereit für Gott. Für seine Sorge. Für seine Engel.

 

Denn Gott hat seinen Engeln befohlen über dir, dass sie dich behüten auf allen deinen Wegen. 

 

Amen.

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Das Leben ist kurz. Fang mit dem Nachtisch an!

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Ich betrachte mich nicht als Richter über euren Glauben.

Meine Aufgabe ist es doch, zu eurer Freude beizutragen!

Im Glauben steht ihr ja fest.

2. Korinther 1,24

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