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Es ist ein Kreuz

Ich kenne mich. Ich werde in der Wahlkabine stehen und nicht wissen, wo ich mein Kreuz machen soll. In Gedanken erinnere ich mich an Fernsehduelle, Wahlversprechen und die Politik der letzten Jahre. 

Wem traue ich eine gute Politik zu? Wer stellt die richtigen Fragen? Bei wem liegt unsere Demokratie in guten Händen? Ich sehe die vielen Baustellen und bin unsicher. 

Und wenn ich nun mein Kreuz setze und wähle, was wird meine einzelne Stimme bewirken?

Es ist ein Kreuz mit dem Kreuz.

Das denke ich auch manchmal, wenn ich in meiner Sülfelder Kirche bin und auf das alte schwarze Altarkruzifix schaue. 

Jesus wurde gekreuzigt, weil er das angenehme Leben der mächtigen religiösen und politischen Führer durchkreuzt hatte. Jesus war frei und der Liebe verpflichtet. So hat er mutig seinen Finger in die Wunden seiner Zeit gelegt. Die Liebe war sein Prüfstein für eine gute Haltung. 

Ich bin Christ und folge Jesus. Seine Haltung fordert mich. In der Bibel lese ich, dass er mich zur Freiheit berufen hat. Freiheit als Gabe. Freiheit als Aufgabe, den anderen wie sich selber zu lieben und zu achten. Sich Christ zu nennen ist leicht, aber es zu zeigen ist also eine Sache, die mehr braucht als Worte und das Kreuz auf dem Wahlschein.

Menschenwürde, Liebe, Meinungsvielfalt und unsere demokratische Grundordnung kann ich jeden Tag wählen und zum Leuchten bringen. 

So werde ich mein Kreuz setzen. Und dann meine Überzeugung und Liebe zeigen und leben – kritisch, engagiert und offen. Denn das bewirkt etwas. Das braucht unser Land genauso wie das Kreuz.

Machen Sie mit?

 

Ihr Pastor Steffen Paar aus Sülfeld

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